Mittwoch, 3. April 2013

Torn.

I‘m all out of faith, this is how I feel
I‘m cold and I‘m shamed
lying naked on the floor
Illusion never changed into something real
- Natalie Imbruglia


Illusion. Meistens ist es nicht mehr als das. Wie wir uns bewusst werden ob wir einer hoffnungslosen Illusion hinterherjagen oder ob tatsächlich eine Chance besteht, kann man meistens ziemlich leicht herausfinden. Wenn es zu schön ist um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch. So schwer es uns auch fällt, da müssen wir ehrlich zu uns selbst sein. Ob es um die berufliche Zukunft, einen womöglichen Geldsegen, die auf den ersten Blick makellose, spottbillige Wohnung die man kürzlich besichtigt hat oder mal wieder um ein menschliches Objekt der Begierde geht : Wenn man, unfähig an etwas anderes zu denken, im Glücksrausch umhertaumelt, sollte man schnellstmöglich auf den Boden zurückkommen und die ganze Sache überdenken oder bestenfalls mit einer neutralen, klar denkenden Person darüber sprechen. Diese Person wird uns womöglich aus allen Wolken reißen, wir werden trotzig reagieren und behaupten, dass besagte Person ja keine Ahnung hat wovon sie da eigentlich spricht und werden weiterhin fröhlich in unser Unglück rennen. Aber immerhin haben wir jemanden der uns, nachdem ALLES schiefgegangen ist, darauf hinweisen kann, dass man es uns ja schon von Anfang an gesagt hat. Für uns ist das natürlich nicht schön, aber immerhin hatte unser Gegenüber einen kurzen Moment der Überlegenheit. Sollten wir uns, wider Erwarten, doch besinnen und von Anfang an auf den Rat der befragten Person hören, so werden wir sie im Nachhinein dafür verantwortlich machen es nicht einfach versucht zu haben. Egal wie man es anstellt, nichts ist richtig und nichts funktioniert wie gewollt. Das mag ziemlich pessimistisch klingen, aber so wird man eben mit der Zeit.

Wenn dann doch, oh Wunder, mal etwas wirklich überraschend Gutes passiert, sind wir von den ganzen schlechten Erfahrungen so dermaßen abgestumpft, dass wir uns nicht gebührend freuen und am eigenen Glück laben können, denn negative Gefühle und Erlebnisse bleiben uns meist besser und länger in Erinnerung als positive. Das war schon damals in der Schule so. folgende Situation : Montags kommt man mit einer 1 in Englisch nach Hause, berichtet freudestrahlend von dem erfreulichen Ereignis und erntet ein kurzes „Gut gemacht, Kind.„ von der Mutter. Dienstags kommt man mit einer 4 in Mathematik nach Hause, schleicht sich demütig ins Wohnzimmer und gibt den Fehltritt beschämt zu. Den „Shitstorm„ (oh, du furchtbares, neues Modewort) der einen erwartete muss ich wohl kaum beschreiben, jeder dürfte sowas schon erlebt haben.
Welches Ereignis bleibt wohl länger in Erinnerung? Und welches wird einem auch Monate später noch vorgehalten?
Warum das so ist würde ich auch gerne wissen. Tatsache ist jedoch, dass schlechte Erfahrungen die guten einfach nicht übertrumpfen können.
Schade aber auch.

Und so denken wir im Nachhinein viel öfter an Illusionen die Illusionen geblieben sind und nicht an solche, die zu richtigen Chancen und guten Erfahrungen geführt haben. Ich finde wir sollten nicht immer nur negativ denken und die vielen Enttäuschungen immer und immer wieder aufrollen, sondern uns einfach mal überlegen wie oft uns auch schon etwas gutes widerfahren ist.

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