Mittwoch, 3. April 2013

Oh, forever.

I know its you 
I know its true 
Only you and oh.. forever 
- BrakesBrakesBrakes 
(Immer wieder Sonntags, oder auch : Die vielen großen Lieben)

Ich hatte 3 große Lieben und viele andere große Lieben dazwischen, doch jedes beschissene Mal lief es gleich ab. Man beginnt eine neue zwischenmenschliche Beziehung mit dem Gedanken: „Dieses Mal werd' ich locker sein. Ich werde mir keine Hoffnungen machen und ich werde nicht enttäuscht sein wenn sich der potentielle Traummann als dämlicher Dummdepp entpuppt.". 
Und jedes Mal bleibt man seinen guten Vorsätzen nicht treu und sichert sich somit selbst einige Wochen bis Monate voller Verwirrung, Hoffnung, Hoffnungslosigkeit und schließlich : Selbsthass.
Es ist kein Geheimnis, dass, vor allem Frauen, sehr schnell sehr unpassende Gefühle entwickeln, aber die Wirklichkeit sieht manchmal noch viel schlimmer aus als die Medien, eigene Erfahrungen oder die Erzählungen Anderer uns ahnen lassen. Man lernt jemanden kennen, denkt sich die ersten Tage Dinge wie : „Oh, so ein Schnittchen und sympathisch ist der auch noch.".
#mensch,dasjasuper!
Doch dann passiert es. Er sagt etwas sehr nettes, man küsst sich, umarmt sich zum Abschied etwas länger. Und schon ist es um uns geschehen und unser weibliches Hirn beginnt auf schlimmste Art und Weise kontraproduktive Gedanken hervorzubringen. „Oh, das wird bestimmt was ernstes mit uns zwei, was wäre eigentlich wenn...". Ja.. Man sieht die gemeinsame Zukunft vor dem oft beschriebenen inneren Auge vorüberziehen. Die spektakuläre 13-wöchige Jubiläumsfeier, die Verlobung vor hollywoodreifer Kulisse, das gemeinsam gekaufte Haus, die Hochzeit, die wunderschönen gemeinsamen Kinder... 

AM ARSCH. In 90% der Fälle, wird der Auslöser für dieses gefährliche Denken die erste und letzte zwischenmenschliche Interaktion dieser Art bleiben. Sollte man jedoch das Glück haben den „Richtigen„ (Def. „der Richtige„ : ein, für einen bestimmten oder unbestimmten Zeitraum, perfekter Weggefährte,der sich mit etwas Glück entweder garnicht, oder erst zu einem späteren Zeitpunkt als dämlicher Dummdepp entlarven lässt. Äußerst seltene Spezies.) zu finden, so beginnt das eigentliche Problem.

„Wie führe ich eine normale, glückliche und möglichst erfüllte Beziehung?„
Auf diese Frage kann ich keine hilfreiche Antwort finden. Wenn ich die Antwort wüsste, würde ich hier jetzt nicht sitzen und diese Zeilen schreiben. Die wichtigere Frage ist meiner meinung nach : Gibt es die eine große Liebe? Oder gibt es viele große Lieben, die zu den jeweiligen Zeitpunkten und Lebensabschnitten gehören, aber irgendwann einfach vorbei sind? Irgendwo, tief in mir drin, bin ich eine sehr romantische Person und glaube an die eine große Liebe. Aber ich denke auch, dass es schwer bis unmöglich ist diese zu finden. Irgendwo auf der Welt muss ein (vielleicht sogar mehr als nur einer, aber wir wollen nicht ZU optimistisch werden) Mensch existieren, der das perfekte Gegenstück zu einem selbst ist und mit dem man es problemlos bis ans Ende aller Tage aushalten könnte. Doch dieser eine Mensch könnte überall sein. Er könnte ein x-beliebiger Banker in New York sein, ein Feldarbeiter in irgendeiner chinesischen provinz oder auch einfach der Typ aus der Bahn, den man so wahnsinnig unsympathisch und scheiße findet, weil er sich den letzten freien Platz geangelt hat. Herausfinden werden wir das nie, da es realistisch gesehen unmöglich ist jeden einzelnen Menschen auf dieser Welt kennenzulernen und in die eigens im Kopf angelegten Aktenordner („brauchbar„, „unbrauchbar„, „vielleicht im Suff„, „Traummann-Potential„, etc.) einzuordnen. Also bleiben uns nur zwei Möglichkeiten.
1) Wir warten unser Leben lang auf den perfekten Mann, geben uns mit nichts anderem zufrieden und werden höchstwahrscheinlich einsam und vertrocknet sterben.
2) Wir vergnügen uns, sammeln (gute und schlechte) Erfahrungen, füllen unsere kopfinternen Aktenordner und leben auf unbestimmte Zeit mehr oder weniger glücklich mit unseren temporären Traummännern zusammen im Einklang mit uns selbst und der Natur.
(Einsam sterben werden wir vielleicht trotzdem, aber wer will denn den Teufel an die Wand malen..?)

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